· 

Gerechtigkeit für Mouhamed und seine Familie, sowie für alle Betroffenen von rassistischer Polizeigewalt!

🖤Mouhamed Lamine Dramé floh 2019 aus dem Senegal. Er war gerade mal 13 Jahre alt. Man kann vermuten, dass er Schlimmes auf der Flucht erlebt hat. Er musste zusehen, wie sein Stiefbruder ertrank. In seinem Nacken hatte der Mouhamed eine lange daumendicke Narbe, die aussah, als hätte ihm jemand den Kopf abschneiden wollen. Lange Zeit lag er deshalb wohl in Marokko im Krankenhaus, zeitweise im Koma.

Aber wir werden alles wohl nie erfahren, denn Mouhamed wurde heute vor zwei Jahren von der Polizei erschossen.

Mouhamed war zu dem Zeitpunkt in einer psychischen Ausnahmesituation. Die Betreuer seiner Jugendhilfeeinrichtung wollten ihn retten, als sie ihn nicht ansprechbar, im Hof sitzend, ein Küchenmesser vor seinen Bauch haltend, gegen sich gerichtet, vorfanden. Sie hatten Angst, dass er sich etwas antut, also riefen sie um Hilfe.

Zwölf Polizist*innen erschienen, darunter mehrere in Zivil, zur Jugendhilfeeinrichtung. Es begann dann mit Pfeffersprayeinsatz und Schüssen aus einem Taser und endeten mit sechs Schüssen aus der Maschinenpistole. Taser und Maschinengewehrschüsse erfolgten beinahe zeitgleich. Alle Bodycams waren ausgeschaltet.

Mouhamed Lamine Dramé wurde nur 16 Jahre alt, er war fast noch ein Kind.

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. Dass es überhaupt zu einer Verhandlung gegen die Polizist*innen kommt, ist in Deutschland eine Besonderheit. Bei etwa 98% aller Anzeigen gegen die Polizei werden die Ermittlungen eingestellt.

Der Schütze Fabian S. muss sich aktuell wegen Totschlags, drei Beamt*innen wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt und der Einsatzleiter wegen Anstiftung zu gefährlicher Körperverletzung verantworten. Verhandlungstermine sind bis Mitte September 2024 anberaumt.

Auch wir sind entsetzt über den Tod des jungen Mannes und es lässt einen bis heute fassungslos zurück, dass zwölf ausgebildete Polizeibeamt*innen nicht in der Lage waren, eine solche Situation zu entschärfen, ohne dass ein Schutzbedürftiger getötet wird.

Seit Jahren gibt es Berichte darüber, dass Menschen in einer psychischen Ausnahmesituation von Polizist*innen erschossen werden.
Und es ist erschreckend, dass Migrant*innen Polizeieinsätze in sehr verschiedenen Kontexten anscheinend nicht zu überleben.

Aber es ist allerdings auch ein Versagen deutscher Behörden, denn psychiatrische und medizinische Hilfe für diesen traumatisierten Schutzbefohlenen hätten hier vielleicht Schlimmes abwenden können.

Der ‚Solidaritätskreis Mouhamed Lamine Dramé‘ #Justice4Mouhamed setzt sich aktiv für die Aufklärung zum Tod des Jungen ein.  

Auch wir schließen uns der Forderung an:
Gerechtigkeit für Mouhamed und seine Familie, sowie für alle Betroffenen von rassistischer Polizeigewalt!

Empfehlenswerter Podcast „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet von WDR Lokalzeit

Lesenswert: Umgang mit psychischen Krisen bei tödlichen Polizeieinsätzen

Ein Beitrag von Dirk Heidemann, ehem. Leiter das Fachgebiets I.1 „Führung in der Polizei“ bei der Deutschen Hochschule der Polizei.


Kontakt

Moabit hilft e.V.

Turmstr. 21

Haus R

10559 Berlin

 

Fon +49 30 35057538

info@moabit-hilft.com

[ Erreichbarkeit / Öffnungszeiten ]

 

PRESSEANFRAGEN:

Diana Henniges +49 160 964 80003

diana@moabit-hilft.com

Spenden mit Paypal

Spenden mit Betterplace

Jetzt Spenden! Das Spendenformular wird von betterplace.org bereit gestellt.


Newsletter

* Pflichtfeld
Meine Interessensgebiete

Frühere Newsletter